Barcelona where the winds all blew …

von JULIA DETTMER

von JULIA DETTMER

… Look out stranger, there’s a dark cloud moving in

(Jewel: „Barcelona“)

Eigentlich hätte jetzt der Hit von Queen kommen müssen, aber das mit dem Wind von Jewel passt besser. Außerdem mussten wir die Queen-Version vor Ort selbst singen. Keiner checkt was, richtig? Also fangen wir vorne an.

Meine bewährte Reisebegleitung Muse und ich verbrachten ein verlängertes Wochenende in Barcelona. Ihr dürft gerne Mitleid haben, denn ihr hattet viel besseres Wetter. Ihr konntet bei cerveza und Sonne im Bier-/Englischen Garten sitzen und eure Wänste bräunen.

Wir hingegegen schnallten in der zweiten Regenstunde, dass wir ohne Schirme nicht weit kommen würden und erstanden die beiden letzten im Supermarkt gegenüber (wenigstens im Burberry-Look, ein bisschen Stil muss schon sein).

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Achso, ich wollte ja vorne anfangen. Also. Barcelona! (Randinfo: Fast alle Bilder sind mit Filter, sonst wäre das hier verdammt trist, glaubt’s mir.) Muse und ich kennen uns schon sehr lange. Wir waren im Studium Werkstudentinnen in der selben Abteilung bei Continental (bitte fragt nicht, was ausgerechnet ich dort gemacht habe. Ich habe Metriken erstellt. Vermutlich musste das Unternehmen deshalb bald nach meinem Eintritt in Kurzarbeit gehen).

Seitdem mögen wir uns und machen einmal im Jahr zusammen Urlaub (zum Beispiel in Konstanz oder auf Kos). 2014 ging es also nach Barcelona. „Städtetrip ans Meer, toll. Im März ist es da bestimmt schon megawarm! Julia Katharina Barcelona!“ –> Not.

Wir kamen an, genossen gerade mal noch eine Fanta limón zero (es gibt in Deutschland leider keine Lemon-Fanta zero!) in der Sonne und ein paar Minuten barfuß auf unserer tollen Dachterrasse mit Blick auf die Sagrada, schon war’s vorbei mit „Städtetrip ans Meer, toll. Im März ist es da bestimmt schon megawarm!“

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Da Muse und ich aber keine Zuckerpüppchen sind, sondern solche Ergüsse mit Humor nehmen und einfach entsprechend kompensieren (essend! shoppend! schlafend!), fiel der Trip zumindest nicht ganz ins Wasser. Das hier war tatsächlich der Ausblick von meinem Bett. Ich kann das Generator Hotel nur empfehlen. Mit knapp 40 Ocken pro Kopf und Nacht (im großen Doppelzimmer mit eigenem Bad) wirklich ein Schnäppchen und man kann von dort alles erlaufen. Am Abend ließen wir uns in einer sehr kleinen Tapasbar in der Nähe nieder und fingen mit der Kompensation an. Nun. Heimrollen und so. Am nächsten Morgen fanden wir diesen süßen Franzosen hier. Der war ab dann unser Stammfrühstücksladen. Mon dieu, war das lecker! So vorzüglich verkostet befanden wir uns als gewappnet für eine Stadtführung mit Leon. Leon stammt aus London. Er hat vor zwölf Jahren sein Hab und Gut (und das seiner damaligen Freundin, heute seine Frau und Mutter seines Sohnes) verkauft, als er feststellte, dass er Barcelona liebt. Seither schlägt er sich in dieser Stadt durch und bringt sie Touristen wie uns näher. Mit besagtem Leon erkundeten wir auf Englisch die Altstadt Barcelonas. Nehmt Tempos mit! Es kann passieren, dass jemand Blumen gießt und ihr es abkriegt, oder dass euch (wie mir) ein Vogel auf den Ärmel scheißt. Letzteres bringt ja wenigstens Glück. Wir starteten auf den Stufen der Plaça del Rei. Dort kam angeblich einst Kolumbus an und wir durften zur Auflockerung „Barcelona“ von Queen singen. Kann ich ja gar nicht leiden, solche Spielchen. Aber Leon war so liab, dass ich ihm den Gefallen getan habe. Dann zogen wir zu diesem Brunnen, an dem angeblich gerne ab und an Sean Penn sitzt. Heute erlauben sich Halbstarke dort ihre Späße. Ach, ich erspar euch jetzt Bilder aller Sehenswürdigkeiten. Hier einfach mal ein Schwung. Die ewige Flamme (ein Wunder, dass die noch brannte): An einer schönen Gasse: Vor der Catedral: Vor der Sagrada (anbei: wir haben drei Mal versucht reinzukommen, es aber nie geschafft, weil zu viel los war. Gaudí vorbei): IN der Santa Maria del Mar (mein Lieblingsplatz in Barca, glaub ich. Ihr wisst ja um meine Ehrfurcht vor Kirchen): Wegzehrung: Endgegner: Mercat de la Boqueria Unsere Abendzehrung fand diesmal beim Libanesen unserer Wahl statt – wieder sehr lecker, ob großen Hungers aber vor dem Foto komplett verspeist. Am Sonntag war verkaufsoffener Sonntag in der Altstadt. Wahrscheinlich wussten sie, dass wir sonst ausrasten bei dem Regen (Park Güell bei Matsch – wahnsinnig inspirierend. Derweil wollte ich BH-los und mit Analogkamera drin herumflanieren, wie in „Vicky Cristina Barcelona“ eben). Bilder wurden aus Grant ob/dank beladener Hände nicht geschossen. Dafür aber abends, denn da labten wir uns hier (wieder sehr zu empfehlen!): Am letzten Tag wollten wir die Aussicht vom Tibidabo genießen. Haha. Ich muss selber lachen, wenn ich daran denke. Normalerweise sieht man das hier. Uns bot sich diese Suppe: 34 Aber mittlerweile sehe ich es so: Wir haben gesehen, was nicht viele sehen, weil meist gutes Wetter herrscht.

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Jawoll! Prost Muse! Wir haben das prima ertragen und das absolut Beste draus gemacht (4 kg mehr im Koffer, 2 kg mehr auf den Rippen). … ach ja, pünktlich eine Stunde vor Heimreise kam die Sonne wieder raus 🙂 Perfektes Timing! PS: Auf dem Weg zum Hotel kamen wir stets am Laden von Jesús Peiró vorbei. Ich gelobe jetzt schon feierlich, dass mein Brautkleid mal von ihm sein wird.17