Behind the Scenes bei meinem Buch „Tischkultur“

von JULIA DETTMER

von JULIA DETTMER

Der 16. Februar geht auf jeden Fall in meine persönliche Geschichte ein. An dem Tag ist mein erstes Buch erschienen:
„Tischkultur – Großartige Gastgeber und ausgezeichnetes Design“ (Callwey). Und so sieht das gute Stück aus:

Fotocredit: Frank Puentes

Viele von euch interessiert, wie es zu diesem schönen Projekt kam. Also lasse ich es doch mal Revue passieren. Alles fing mit der Anfrage des Callwey Verlags an. Ob ich Lust auf ein Buch zum Thema Tischkultur und Promis hätte … klar hatte ich Lust, genau meine Themen! Ich bin fast ausgerastet vor Freude über diese Chance. Wir verhandelten im ersten Schritt den Vertrag und los ging’s.

Im zweiten Schritt verbrachte ich Stunden damit, eine große Excel-Liste mit all den Promi-Namen zu pflegen, die ich für das Buch anfragte. Rückblickend war das „Kuratieren“ der Protagonist:innen das langwierigste Unterfangen. Ich habe unzählige Mails geschrieben und Telefonate geführt, mit Managements verhandelt und mit dem Verlag Rücksprache gehalten. Man mag es kaum glauben, aber gegen diese Phase war das Schreiben dann ein Klacks.

Irgendwann stand die Liste, und ich konnte mich an die Interviewkoordination machen. Nach und nach bahnte ich mir meinen Weg durch’s Dickicht. Mit manchen führte ich das Interview schriftlich, mit manchen telefonisch, manche traf ich persönlich. Leider konnte ich nicht bei allen Shootings vor Ort sein, aber unsere Fotografen haben ganze Arbeit geleistet, so dass sich die Szenerien auch anhand der Bilder gut beschreiben ließen.

Als ich die Quotes zusammenhatte (also die Interviews transkribiert waren – langwierig, aber nötig, und ich habe bis heute immer noch kein Tool gefunden, das sauber transkribiert), ging’s ans Texten, denn wir druckten die Gespräche nicht in Interview-Form ab, sondern als schöne, ausformulierte Texte.

Ich überlegte mir für jede:n Promi einen roten Faden für die Story und rückblickend kann ich sagen, dass das Vertexten der Interviews am allermeisten Spaß gemacht hat. Ich liebe es einfach, aus Worten eine stringente Geschichte zu formen. Manche davon schrieb ich, als Theo schlief, manche während des Urlaubs, manche früh, manche spät … jedes Mal beamte ich mich in Gedanken zur Location und genoss das Schreiben richtig.

Ein bisschen brenzlig wurde es gegen Ende, denn uns war ein Protagonist abgesprungen und ich musste Ersatz finden. Zum Glück klappte das schnell und auch das letzte Interview war flott im Kasten. Jetzt ging es ans Vorwort und kleinere Texte für die Buchbeschreibung. Danach war meine Arbeit erst mal getan.

Spannend wurde es vor Weihnachten, als der erste Entwurf in meinem Mailfach auf mich wartete. Ich war sooo gespannt und wurde nicht enttäuscht. Ich finde, die Grafik hat brillante Arbeit geleistet und die Stimmung, die dieses Buch transportieren soll, perfekt im Layout eingefangen. Vom Cover bin ich hellauf begeistert. Babs hat einfach ganze Arbeit geleistet ;).

Jetzt bleibt zu hoffen, dass gaaanz viele (von euch?) Lust auf das Buch bekommen. Wir haben uns wirklich die größte Mühe gegeben, ein richtig schönes Schmökerwerk zu gestalten, dessen Texte Gehalt haben und dessen Fotos zum Schwärmen verleiten.

Wer es noch nicht besitzt, kann es übrigens hier (oder am besten in der kleinen Buchhandlung bei euch ums Eck) bestellen. Und auf meinem Instagram-Profil gibt es hier noch ein kleines Gewinnspiel.

Falls ihr es schon habt: Schreibt mir gern in die Kommentare, wie es euch gefällt!

Zum Schluss noch meine drei größten Herausforderungen und die drei verrücktesten (oft auch schönsten) Momente:

Herausfordernd:
1. Zeit finden. Der Großteil des Projekts fand statt, bevor Theo in die KiTa ging. Es war nicht ganz einfach, die Zeit für dieses schöne Buch irgendwo lockerzumachen. Ich habe aber trotzdem ohne Zögern zugesagt, denn so eine Chance bekommt man nicht alle Tage und wenn man was wirklich machen will, dann geht es – irgendwie!
2. Jemanden finden, der gegen Ende des Projekts noch mitmacht. Die meisten Promis sind auf Monate ausgebucht und können nicht einfach so einen Tag für ein Shooting freimachen und dafür auch noch ihre eigenen vier Wände stylen.
3. DAS WARTEN! Es ist sooo nervenaufreibend, wenn man ein Projekt heute zusagt und erst in einem Jahr das Ergebnis zu sehen bekommt. Ich habe förmlich die Tage runtergezählt, bis endlich der 16. Februar da war :-).

Verrückt/Schön:
1. Sissi an Bord kriegen! Sie wollte gerne mitmachen, hatte aber kaum Kapazitäten, das Projekt neben ihren zig anderen auch noch zu stemmen. Wir kennen uns schon lange und ich wollte sie unbedingt an Bord haben, weil ich weiß, wie kreativ sie ist. Die Lösung: einfach zusammen mit einer anderen großartigen Gründerin shooten: Lili Radu! Die Strecke von den beiden ist ein Traum geworden!
2. André Schulz‘ Antiquitäten-Sammlung! Sowas Verrücktes/Schönes habe ich noch nie gesehen bzw. in Händen gehalten. Der Gute ist ein echter Spürhund und besitzt eine exquisite Sammlung an Schätzen aus dem britischen Königshaus. Ich darf nun von mir behaupten, aus einem Weinkelch getrunken zu haben, aus dem einst schon Prinzessin Margaret edle Tropfen schlürfte.
3. Das neue Tantris schon vor der Eröffnung zu betreten! Münchens Sternelokal Nummer 1 wurde ja einmal komplett neu erfunden – von den Chefköch:innen bis zum Interieur. Da war klar, dass auch eine Persönlichkeit aus diesem Hause in mein Buch musste. Als ich Mathieu ein paar Wochen vor der Neueröffnung zum Shooting und Interview traf, wurde emsig gewuselt und gewerkelt – es war zauberhaft.