But now I’m losing a friend …

von JULIA DETTMER

von JULIA DETTMER

… And it’s keeping me up 
It’s the ribbons I tied I would rather just die 
Go to hell and crawl back than let you go.

(ok, ok, etwas theatralisch für den Abgang, aber es ist so schön! 
The Cardigans: „Losing A Friend“ auf „Super Extra Gravity“)

 So, wie ihr schlauen Leserleins sicher bemerkt habt, ist hier grade nicht viel los. Das habe ich euch höchstpersönlich selbst eingebrockt, weil ich so viel bei Ebay vertickt habe (konsequenter Ausmistaktion sei Dank), dass ich jeden Abend mit dem Verpacken beschäftigt bin. 

Seit Tagen habe ich kein Tageslicht gesehen, lebe von Dosenravioli und Nespresso-Kapseln. Irgendwie befinde ich mich in einer komischen Stimmung. Ich verkrieche mich am liebsten in meinen Laufschuhen oder mit der Gitarre auf dem Sofa, um Songs zu schreiben, die dann nicht fertig gemacht werden und bestelle dauernd Pizza bei dem kleinen Italiener unten im Haus, der schon „Eine Margherita mit viel Käse und Basilikum“ in die Küche schreit, wenn ich noch vor der Tür stehe. 

Vielleicht liegt das am Umbruch. Alles bricht um. Das Wetter ist eh schon mal zum Kotzen, obwohl ich es auch begrüße, dass ich endlich meine neuen Boots tragen kann. 

Dann muss ich mich langsam auf meine Master-Prüfungen vorbereiten, denn ich denke mal, dass bald der Zulassungsbrief kommt. 

Und das Volo ist auch fast vorbei, nächste Woche kommt unser Abschlussprojekt, die Zeitschrift Hollyhome, raus (und wehe, einer von euch kauft sie nicht) und wir präsentieren in einer spektakulären Show alles dem Verleger. 

Direkt danach düse ich ab nach London, um dort für zwei Tage der Fashion Week beizuwohnen. Ich freue mich unbandig auf meine alte Studienstadt und hoffe, dass ich zwischendrin mal ein paar Minuten Zeit habe, um „hello“ zu sagen. 

Vielleicht liegt diese Umbruch-Stimmung aber auch am Abgang einer bestimmten Person mit „P“.
Denn am vergangenen Wochenende öffnete sich ein Zeitfenster von 12 Stunden, das nur meiner besseren Hälfte Pam gewidmet war, um sie gebührend zu verabschieden. Wir durchlebten an einem Tag und in einer Nacht nochmal unsere komplette Jugend. Freibad, bescheuerte Musik im Auto, Cocktails in der Kneipe, die uns quasi großgezogen hat, ohne Licht durch die Nacht radeln (meine Mama gab mir zwei Taschenlampen mit), ungewollt durch Feld und Flur radeln (das war eine spontane Aktion, Mama, aber gut, dass du mir nicht dein gutes Rad mitgegeben hast), Lagerfeuerromantik genießen, elektronische Zigaretten rauchen, Getränke verschütten – hach, es war ein Fest! Die sieben Wochen ohne dich, Pam, werden echt hart!