So if you’re down on your luck…

von JULIA DETTMER

von JULIA DETTMER

…And you can’t harmonize
Find a girl with far away
And if youre downright disgusted
And life ain’t worth a dime
Get a girl with far away eyes.
(M. Jagger/ K. Richards: Faraway Eyes)
Ihr ahnt es: die folgenden Zeilen drehen sich um den allwöchentlichen Kinobesuch:

Ich bin verknallt.

In Keith Richards.
Behangen mit allerlei Klimbim, darunter ein Pirates-Of-The-Caribbean-Totenschädel aus Teague Sparrow-Zeiten, verfilztem Haar, in dem alte Münzen, glitzerndes Getuch und anderes hang und seit Jahrzehnten gestählten Gitarrenmuskeln begeisterte mich dieser alte Mann am allermeisten.
Dem merkte man einfach an, dass in jeder Falte heiße Leidenschaft für seine Musik steckt und er das immer noch mit voller Inbrunst macht. Ein temperamentvoller Opa, sympathisch und liebenswert.
Die andren waren natürlich auch nett anzusehen, aber ich krieg da Komplexe, wenn so alte Kerle so mörderschlank sind…
Ich empfehle den Film also allen weiter, die ausgeschlafen haben (ab und zu sind die Konzertmitschnitte etwas lang), die Lust haben, sich wie in der ersten Reihe bei einem Stones-Konzert zu fühlen und die natürlich die Musik der alten Herren mögen.
Entgegen der Erwartungen besteht der Streifen größtenteils aus dem Konzertmitschnitt vom New Yorker Beacon Theatre, gepfeffert durch die Auftritte von Jack White und Christina Aguilera, unterbrochen von kurzen Interviewsequenzen aus längst vergangenen Zeiten.
Eher ein Dokumentarfilm über das Konzert als über die Geschichte der Band. Nicht zu vergleichen mit „Control“, „Walk The Line“ und „I’m Not There“. Nicht schlimm.]]>