Sri Lanka sechs Jahre später

von JULIA DETTMER

von JULIA DETTMER

„Sag mal, willst du mit mir in den Urlaub fahren?“
So haben schon sooo viele großartige Urlaube begonnen, obwohl ich diese Frage eher flapsig in den Raum geworfen hatte. Siehe da, auch dieses Mal erhielt ich von jemandem aus meinem näheren Umfeld prompt die Antwort „Ja!“. Meine Schwester hatte Lust, meinen Resturlaub nach BUNTE.de mit mir zu verbringen. 

(Wer jetzt stutzig wird, weil „sie ist doch verheiratet?“, der sei ganz beruhigt. Mein Mann konnte nicht so kurzfristig weg und ich finde eh, dass man getrost auch noch was unabhängig voneinander machen kann. Die Wiedersehensfreude war herrlich.)

Tja, nur wohin düsen? Es sollte warm und schön sein und es sollte wegen des ökologischen Fußabdrucks (höchstens eine Fernreise im Jahr und die wird kompensiert!) vor allem ein gut überlegtes Ziel sein.

Ich ging nach dem Ausschlussprinzip vor und landete, tataaa, in Sri Lanka. Da war ich vor sechs Jahren schon mal in einem komplett anderen Setup (hier könnt ihr den alten Blogpost nachlesen), habe die Reise seitdem immer als „schönsten Urlaub aller Zeiten“ bezeichnet und deshalb war das Ziel für 2020 schnell bestimmt. Normalerweise muss ich Orte nicht unbedingt zwei Mal sehen, sondern besuche lieber unbekannte neue. Mit Sri Lanka war das anders, da wollte ich seit dem ersten Mal schon immer ein zweites Mal hin.

Genug geschwafelt, beamen wir uns doch direkt an den indischen Ozean. Als ersten Amtsakt stellten wir mein Lieblingsfoto von damals nach:

2014
2020

Die ersten Tage wurden genutzt, um zu üben, wie man ohne Handy lebt. Kennen wir ja alle … Detox von einer der größten Errungenschaften der Neuzeit ist für völlig wahnsinnige Millennials extrem schwierig. Ich finde diesen Fakt selbst mehr als lächerlich und kümmerlich, aber ich tu mich wirklich schwer damit. Deshalb sperrte ich das Ding oft einfach in den Safe, und konzentrierte mich auf …

… Ananas, Lesen und das süße Aufs-Meer-Glotzen.

Als die Hummeln dann langsam wieder zum Leben erwachten (,obwohl man sie eigentlich plattgelegen haben müsste), starteten wir mit ein paar erquickenden Tätigkeiten. Die Klassiker hatte ich beim ersten Besuch schon gesehen, also standen diesmal ein paar andere Ausflüge auf dem Plan.


Zum Beispiel ein Spaziergang zu den berühmten Riesenschildkröten, die so gut an Touris gewöhnt sind, dass sie sich durch diese nicht aus der Ruhe bringen lassen:

Oder in den bekannten Udawalawe-Nationalpark, wo wir Baby-Elefanten bei der Fütterung zusehen und bei der Safari die Großen in der Wildnis treffen durften. 
Ich LIEBE Elefanten! Aber gut, wer tut das nicht ;).

Es gibt dort aber nicht „nur“ Elefanten, sondern zum Beispiel auch diese Prachtexemplare. Ab und zu müsste man bei Hitze einfach Wasserbüffel sein.

Kleine Info noch: Beim letzten Urlaub in Sri Lanka habe ich das Elefanten-Waisenhaus in Pinnawela besucht. Im Nachhinein bereute ich es ziemlich, denn ich hatte kein gutes Bauchgefühl dabei. Details wurden hier aussagekräftig zusammengefasst.  
Im Nationalpark Udawalawe läuft das Ganze aber artgerecht ab und ich kann diesen Trip wirklich empfehlen. 

So, was haben wir noch? Ach ja, Galle! Wir hatten für Udawalawe einen supernetten Guide, der uns auch die kleine Stadt im Südwesten zeigte. 
Hier gucken wir auf den Mauern der alten Festung, die die Niederländer dort 1663 gebaut haben, den Sonnenuntergang an:

Wer im Süden oder Südwesten urlaubt, kann da bequem in etwa einer Stunde hinfahren und bekommt ein wirklich schönes Städtchen mit viel Geschichte, toller Kulisse, netten Geschäften, prächtigen Obstmärkten und leckeren Restaurants.

Eines meiner Highlights: Weil meine Schwester eine 1A-Unterwasserkamera dabei hatte, vergnügten wir uns eines Nachmittages damit, genau das zu tun, was wir bei all den (Möchtegern? Ich hab‘ nicht recherchiert)Influencern beobachtet und verachtet haben: Wir veranstalteten im Pool eine kleine Foto-Session. Mein Gott, hat das Spaß gemacht. Nach etlichen Fehlversuchen („Nicht die Backen aufblasen“, „Füße strecken“, „Hohlkreuz!“, „Bikini wieder hochziehen, da ist jetzt ZU viel auf dem Bild“) konnte ich verstehen, was Models so alles mitmachen müssen.

Gegen Ende unseres Trips kam uns die Idee, doch noch ein bisschen Ayurveda zu machen. Ayurveda kann man ja eigentlich gar nicht „einfach mal schnell machen“, da ein ausführliches Ernährungs- und Lebenskonzept dahintersteckt. 

Es lohnt sich, sich damit mal zu beschäftigen. Das habe ich vor einigen Jahren schon intensiver getan und einige Weisheiten für mich und meine Konstitution mitgenommen, die mir noch heute helfen (z.B. das heiße Wasser am Morgen, das basische Essen am Abend und einfach einiges an Wissen über mich, das mir oft Antworten liefert …).

Bei unserem Ayurveda-Tag ging es also um punktuelle Entspannung durch ein paar Anwendungen. Wir buchten hier(gerne Werbung, weil es toll war, aber selbst bezahlt) ein Paket, das aus Kopfmassage, Nackenmassage, Abyanga (vierhändige Ganzkörper-Ölmassage) und Papaya-Peeling bestand.

Danach rochen wir etwas eigentümlich (ok, ich zwang uns beide nach dem Duschen direkt zum Duschen, weil mir der Geruch jeglichen Appetit aufs Abendessen verdarb), waren aber gewappnet für den Rückflug. Beweisfotos von uns in brauner Pampe sind unter Verschluss.

Und dann war schon Rückflug-Zeit. Folgendes hatte ich im Handgepäck: Maracujas, denn die schmecken nochmal viel toller von dort und auf jeden Fall besser als Flugzeugfraß von Oman Air (ohne Witz, wenn ihr die Wahl habt, bucht immer Emirates, nicht Oman Air):

… und natürlich eine ordentliche Ladung (zugegeben, alles, was der Supermarkt vorrätig hatte) Ingwerkekse. Ich habe sie vor sechs Jahren schon verschlungen und aus Deutschland nirgends gefunden. Ehrlicherweise waren die Kekse auch ein Grund, wieder nach Sri Lanka zu reisen #crazyme.

Der Hauptgrund war aber das Licht. Ich habe nach wie vor nirgends auf der Welt schöneres Licht gesehen als in Sri Lanka. Nicht am Mississippi, nicht in Kenia, nicht in Kuba. Seht selbst …

So, ich schaukel jetzt weiter im Alltagstrott als frischgebackene Selbstständige. Aber diese kleine Urlaubs-Revue tat sehr gut. Danke, dass ich sie für euch schreiben durfte.

PS: Zum Schluss noch ein kleiner Lacher. Wer ihn mir erklären kann, bekommt eine Packung Ingwerkekse.