Der Jahresrückblick 2020

von JULIA DETTMER

von JULIA DETTMER

Halleluja, ich habe im Mai 2020 den letzten Post hier veröffentlich. Dann kam der Sommer, die Schwangerschaft schritt flott voran und nach der Geburt war natürlich nichts unwichtiger als dieser Blog. Jetzt hat das neue Jahr begonnen und ich könnte die einleitenden Worte vom Jahresrückblick 2019 einfach wiederverwenden:

„Völlig deplaziert oder gerade jetzt genau richtig, wo man sich gerne an schöne Zeiten erinnert? Ich habe trotz oder vielleicht gerade wegen Corona Lust das Jahr 2019 Revue passieren zu lassen.“

Kann mich mal wer kneifen? Vor einem Jahr hätten wir doch alle nicht gedacht, dass Corona uns auch nach 12 Monaten noch komplett in Beschlag hat, oder?

Trotzdem war mein Jahr 2020 mehr als grandios. Hier kommt die Revue in ein paar Worten und Instagram-Bildern.

Hinweis zur Christmas-Collection
Es gibt sie nicht mehr. Warum? Weil ich fast nur noch Podcasts höre.
Ich verlinke euch aber wenigstens ein paar Alben bzw. Songs, die mich durch 2020 begleitet haben.

** Rund um die Geburt lief Jack Johnsons „From Here To Now To You“ in Dauerschleife. Es ist das perfekte Album für jede Stimmung und jede Situation. Was haben wir zu „I Got You“ am Wickeltisch getanzt …

** Taylor Swifts „Betty“ hat mich sofort gepackt und mein Kind musste es sich unzählige Male zum Einschlafen anhören. Taylor ist eh die beste Künstlerin, die wir derzeit auf der Welt haben (aktuell auch besser als Gaga), das ist einfach so.

** „The New Abnormal“ von den Strokes hab ich natürlich auch gehört, aber nicht vergöttert.

** Genau so ging es mir leider mit Brian Fallons letztem Album „Local Honey“.

** Wenige wissen, dass ich Mandy Moore für eine mit einer grandiosen Stimme gesegnete Sängerin halte (ihre gehypte Serie „This Is Us“, mit der sie als Schauspielerin den großen Durchbruch schaffte, hab ich noch nie gesehen). Sie hat 2020 ein neues Album rausgebracht und „When I Wasn’t Watching“ hat meine Ohren eine ganze Weile lang besetzt.

** Und hier hätte ich noch die perfekte Playlist für gemütliche Abende für euch: „An Elegant Affair“

Hm, ich hätte eine Collection machen sollen. Da kam ja doch was zusammen :-).

So, jetzt starten wir aber rein in ein weiteres Jahr, das unmöglich ereignisreicher als das davor werden konnte … ha ha, da hat oben jemand ganz laut gelacht. Denn natürlich wurde es noch viel ereignisreicher als 2019.

Januar

Wer rechnen kann, weiß, was mich/uns gleich zu Anfang des Jahres überrascht hat. Jawoll, zwei kleine Streifen und die Hoffnung, dass diese Schwangerschaft ein glückliches Ende findet.
Reden wir gleich Tacheles: Gerade in den ersten Monaten ging ich absolut nicht selbstverständlich davon aus, dass alles gut geht. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis verliefen bis dahin nämlich mehr als 50 Prozent der Schwangerschaften nicht gut und meiner Meinung nach wird das Thema Fehlgeburt immer noch viel zu sehr tabuisiert. Dabei passiert es so oft und so vielen und wenn man ein bisschen realistischer und offener damit umgehen würde und könnte, wäre es doch am Ende für alle etwas leichter, oder?
In kurz: Ich feierte meinen Ausstand bei BUNTE.de also doppelt aufgeregt und mit kleinem Geheimnis im Bauch und alkoholisch getarnten nullprozentigen Drinks im Glas (der Barkeeper und ich hatten uns abgesprochen und er zauberte mir Zeug, das richtig knallig aussah).

Der Ausstand, hach ja. Nach so vielen Jahren bei Burda war das Ende gekommen und ich sagte ciao BUNTE, meine große berufliche Liebe.

Heute sind wir Freunde, die sich fast täglich sehen, aber nicht mehr face to face sondern nur noch im Internet.

Bei amazed.de gibt’s übrigens ein großes Interview mit mir zu meiner Entscheidung, den Traumjob zu kündigen.

Direkt nach meinem letzten Tag bei BUNTE.de flogen meine Schwester und ich nach Sri Lanka. Ein paar Tage weit, weit weg waren unbedingt nötig, um mich zu resetten.

Ich war da ja schon mal 2014 und wusste damals schon, dass ich wiederkommen werde. Es war genau der Urlaub, den ich brauchte, um Kräfte zu sammeln für …

Februar
… meine Selbstständigkeit, die ich im Februar mit voller Kraft voraus ansteuerte. Mein Plan war, mich als Journalistin selbstständig zu machen mit Businessplan, mit Website, mit Visitenkarten … mit allem, was dazugehört. Nach dem Urlaub schmiss ich also den Turbo an und erledigte im Februar den ganzen Formularkram, der für mein Vorhaben von Nöten war.

März
Im März hatte ich schon meinen ersten großen Auftrag gedruckt im Briefkasten: die Titelstory für die InStyle. Was für ein fantastisches Gefühl, schließlich lese und sammle ich diese Zeitschrift seit über zehn Jahren. Und das Thema … nun ja, ich verweise auf den Musikkasten oben :-).

April
Da wir hier auch ein bisschen was zum Lachen brauchen, poste ich das hier nochmal. Darf ich vorstellen: ich mit unvorteilhafter Frisur aus ungünstigem Winkel seltenschlecht getroffen. Aber Spaß hat’s gemacht! Wer die Doku nochmal sehen will, klicke hier.

Mai
Jetzt konnte ich nicht mehr anders und musste euch einfach von der frohen Kunde erzählen. Klein-Detti war auf dem Weg und natürlich hätte sich kein anderes Foto besser für die Verkündung geeignet als eines, mit dem wir eines von Heidi nachstellen :-).

Juni
Was für ein Sommer! Zu meinem Geburtstag – dem letzten ohne Kind – lud ich meine liebsten Ladys und den Gentleman zum Brunch ein und wir verbrachten einen unbeschwerten Tag in der Sonne. Tja, würde man jetzt auch nicht mehr machen, selbst wenn die Regeln wieder gelockert würden …

Nicht nur Corona, sondern auch #blacklivesmatter rüttelte uns alle ganz schön durch. Ich habe einen Artikel für die FAS geschrieben (hier lesen), der – hoffe ich – ganz gut zeigt, warum manches, was Weißen über die Lippen kommt und „ja nicht so gemeint ist“, eben einfach nicht okay ist.

Juli
Babymoon-Time! Mein Mann und ich setzten uns ins Auto und brausten los nach Italien. Auf einem Roadtrip bis nach Rom genossen wir den letzten Urlaub zu zweit und es war so herrlich. Ich zehre heute noch von dieser Reise ohne andere Touristen.

August
Und dann kam der August mit seinen 35 Grad. Das muss man hochschwanger erst mal aushalten. Gerade noch schmissen meine besten Freunde (allen voran Brezi – ich danke dir so sehr!) eine wunderbare Babyparty …

… und keine Woche später war er da:

Ein Weilchen früher als gedacht und trotzdem von der ersten Minute an unverzichtbar. Zum Glück habe ich „damals“ alles genau aufgeschrieben, sonst wüsste ich jetzt schon so manches Detail nicht mehr. Es ist unfassbar, was die Hormone mit einem anstellen, wenn man ein Kind geboren hat.

September
Nach dieser stürmischen Ankunft im August stand der September voll im Zeichen der Erholung und des Kennenlernens. Ich kann’s ja heut noch gar nicht glauben – ich bin jetzt Mama und keine Rolle hat mich in meinem Leben bisher stolzer gemacht.

Oktober
Ab sofort nie (!) mehr ohne Kinderwagen auf den Straßen und im Englischen Garten unterwegs! Ich LIEBE es, mit dem Kleinen spazieren zu gehen, sein Gefährt vor mir herzuschieben und ihn darin zu beobachten. Und es ist unheimlich praktisch, weil man so viel Kram mitnehmen kann :-).

November
Langsam wurde es zapfig. Wir kuschelten uns richtig schön ein und je wacher er wurde, desto mehr lernte ich, was wertvolle Zeit ist und dass sie durch Kinderaugen ganz anders ge- und bemessen wird.

Dezember
Die erste Weihnachtszeit mit kleinem Wichtel – und schon leuchtet alles wärmer. Spätestens jetzt ist Weihnachten ein richtiges Familienfest. Ich könnte dauernd ausflippen vor Freude. Ich war doch gerade noch 25, single und ständig nur im Schall und Rauch? Und jetzt habe ich Mann und Kind und wir sind eine Familie? What? Herrlich!

That’s it, das war 2020.
Ich habe eine bis dahin sehr erfüllende Rolle (die der Chefredakteurin) niedergelegt, mich selbstständig gemacht und bin Mama geworden. Eine sehr schöne Jahresbilanz.
Es ist eine alte Hacke, die alle Mamas erzählen, deshalb ist es auch schon wurscht, wenn ich es auch nochmal sage: Mama sein ist das TOLLSTE, was ich je sein durfte. Ich bin so dankbar dafür.
Zu diesem Thema folgen demnächst ein paar Einträge. Ich freu mich drauf, wieder mehr zu bloggen! Are you in?